Theresa Eipeldauer

g.g., 2019
Acryl auf Leinwand, Unikat Siebdruck
200 x 150 cm
Unikat
g.g., 2019
Acryl auf Leinwand, Unikat Siebdruck
200 x 150 cm
Unikat
Eipeldauer hat ĂŒber ihr Lithographiestudium in Paris eine langjĂ€hrige Auseinandersetzung mit Druckgrafik begonnen. Die heutigen Werke entstehen aus der Zeichnung: Scribbles aus Prozessen der Ăcriture Automatique werden einem digitalen Prozess des Scannens und Glitchens ausgesetzt, und am Computer gefiltert, transformiert und kompositorisch in Beziehung gesetzt. Eine erneute Auswahl davon wird durch Siebdruck auf zuvor bemalte LeinwĂ€nde angebracht. Durch den manuellen Anstrich des Grundes nĂ€hert sich Eipeldauer klassischen Malereivorstellungen, die sie allerdings durch die darauffolgende Verneinung des Pinsels eher umleitet als berĂŒhrt: der Pigmentauftrag geschieht indirekt, ĂŒber Sieb und Rakel.
Eipeldauer bietet einen poetischen Umgang mit VisualitĂ€ten: sie baut Spannungen (âVibrationenâ) auf, indem sie formale Eigenschaften abtastet, variiert und gegenĂŒberstellt. Sie fokussiert und multipliziert die Linie, wodurch DreidimensionalitĂ€t suggeriert wird. Ăberlappungen bringen Teile des Bildes zum Flimmern; Kontraste und Wiederholungen dienen zur Kreierung von RĂ€umen oder Objekten. Die Werke nutzen hĂ€ufig die VisualitĂ€t von Schrift, von Sprache. Typografische Schwingungen bauen Gebilde und UnrĂ€ume, die sprachlich nicht stattfinden könnten. Letztlich fĂŒhrt das formale Spiel zu visueller Ambivalenz, zu Andeutungen und offenen Interpretierbarkeiten.
FĂŒr Eipeldauer bedeutet Bildkomposition vor allem das Arrangieren von VorfĂ€llen (“arrangement of incidents”, dessen Akronym der Ausstellungstitel ist). Zweifel sind hierbei Antrieb der kĂŒnstlerischen Auseinandersetzung, deren Entscheidungen sowohl emotional als auch formal getroffen werden: Platzierung des Drucks, Wahl der TrĂ€gerflĂ€che, der Grundierungsschichten und Pigmente. Farbeigenschaften. So erarbeitet sich Eipeldauer eine MaterialsensibilitĂ€t, die das ursprĂŒngliche Wesen von Malerei berĂŒhrt: Was ist Malerei. Und was ist sie fĂŒr mich?
Antworten finden sich insbesondere an den Grenzen des Mediums, und können durch Eipeldauers Zuneigung zu Malereitravestie beleuchtet werden. David Joselits hat in seinem Text “Painting beside Itself” eine Vielzahl weiterer Fragen formuliert: Was kann Malerei auslösen, wenn ihre Methoden nur simuliert werden? Wie sind solche Werke kunstgeschichtlich zu verorten? Wie begegnet Malerei den Herausforderungen mechanischer Reproduktion? Wie kann Malerei zu einem Netzwerk gehören?
Die ausgestellten Werke können unter anderem als Antworten auf diese Fragen verstanden werden.
Christian Bazant-Hegemark, 2018
Lebt und arbeitet in Wien.
1985 in Wien geboren
2006-12 Studium Grafik und druckgrafischen Techniken bei Gunter Damisch, Akademie der Bildenden KĂŒnste Wien
2010 Auslandssemester an der Ăcole nationale supĂ©rieure des beaux-arts, Paris
2012 Diplom, Akademie der Bildenden KĂŒnste, Wien
2012 | WĂŒrdigungspreis der Akademie der Bildenden KĂŒnste, Wien |
Saint Vincent European Art Prix â Special Mention | |
2013 | Startstipendium Bildende Kunst, BMUKK |
2015 | Klockerstiftung – Förderpreis |
Kupferstichkabinett, Akademie der Bildenden KĂŒnste Wien
Stadt Wien
Land Burgenland
EVN â Sammlung
Klockerstiftung
2019 | A/ O/ I/, Krobath Wien |
2016 | Kabinett, Krobath Wien |
2015 | RobotermÀrchen, blaugelbe, Zwettl |
2020 | Groupshow Krobath Wien, Wien (A) |
2019 | Veronika Dirnhofer/Theresa Eipeldauer. Galerie Hollenstein, Lustenau. |
2017 | Petra Rinck Galerie, THERESA EIPELDAUER CHRISTOF JOHN JUGOSLAV MITEVSKI BENJAMIN ROTH, DĂŒsseldorf, D |
2015 | Fine Art / University Selection 2015-2016 / Tsukuba Museum of Art, Ibaraki (Japan) |
Vom Zeichnen, Vortragsreihe / Akademie der bildenden KĂŒnste Wien | |
artware young art auction / Albertina Wien | |
Klockerstiftung Förderpreis / Kunstpavillion, Innsbruck | |
Verkaufsausstellung / das weisse haus, Wien | |
Resonate / wellwellwell, Wien | |
2014 | Veranstaltungsprojekt DIâG, Wien |
AbsolventInnen der Wiener und Prager Akademie / Egon Schiele Art Centrum, Krumau (CZ) | |
The Faintest Idea / OBEN, Wien | |
The Unwritten: Highlights of Emerging Painting / moe, Wien | |
2013 | LE CERCLE ROUGE / Kargl Permanent, Wien |
ERRATA / MUSA Startgalerie, Wien | |
The keys to her place / VBKĂ, Wien | |
some roads to somewhere / Hilger Brot Kunsthalle, Wien | |
in der kubatur des kabinetts / fluc, Wien | |
2012 | SVEART, Saint Vincent European Art Biennale, Valle dâAosta |
Neuartig II, Landesgalerie Burgenland, Eisenstadt | |
Ă1 Talentebörse – Grafik des Monats |
Galerie Krobath:
Caroline Corleone | Theresa Eipeldauer | Anna Meyer | Muntean/Rosenblum | Haleh Redjaian | Esther Stocker | Katja Strunz | Sofie Thorsen | Jenni Tischer
08.12.2020â31.01.2021
Elisa Alberti | Michael Bauch | Theresa Eipeldauer | Sebastian Koch | Fritz Panzer
15.04.â03.06.2021