ELISA ALBERTI
Über die Ausstellung
Monochrome Farbflächen und geometrische Konfigurationen—Elisa Albertis Oeuvre ist bekannt für ihre präzise Formensprache, innerhalb derer präzise Ausführungen minimalistischer Elemente auf akribisch ausgeführte malerische Techniken treffen. In ihrer aktuellen Ausstellung „Transcending Forms“ in der Galerie Krobath, Wien, reflektiert die Künstlerin das eigene Formenvokabular und widmet sich der Erweiterung und Verfeinerung dessen. So entsteht eine Kontemplation der Oberflächenstruktur der Leinwand und eine erste Entwicklung zu Skulptur und Objekt beginnt.
Inspiriert von der Neo-Geo-Bewegung der 1980er Jahre, mit bekannten Vertreter*innen wie Gerwald Rockenschaub, legt Alberti in ihrem Werk den Fokus auf die Essenz der Abstraktion durch eine kontinuierliche Reduktion und meidet die eigene Arbeit durch ein Narrativ zu erklären. Ein klar definiertes Spektrum von Farbe und Symbolik entsteht—ursprünglich fußend in der künstlerischen Erforschung figurativer Motive, wie etwa in organisch-pflanzlichen Formen in Verbindung mit abstrakten Formen. Im Laufe der Zeit hat Alberti diese Motive systematisch abgeschwächt, sie bis zur Grenze der Abstraktion vorangetrieben, bis ihre Verbindung zum Fassbaren vollständig aufgelöst war—ein Formenvokabular, das den/die Betrachter*in dazu anregt, über das Potenzial von minimalen Abweichungen und subtilen Verschiebungen nachzudenken, um neue Konfigurationen, Farbarrangements und interessante Layouts zu gewinnen.
Innerhalb von “Transcending Forms” führt die Künstlerin erneut chromatische Experimente ein, insbesondere mit Kobaltblau, mit dem sie bei zwei Werken innerhalb der Ausstellung gearbeitet hat. Gerade in diesen Kompositionen treten die feinen Nuancen und subtilen Unterschiede der Farbflächen deutlich hervor. Die Leinwand durchdringt intermittierend, enthüllt ein Zusammenspiel von Helligkeit, Schatten und tonalen Kontrasten. Darüber hinaus sticht eine Serie von Arbeiten auf Naturleinen heraus, die die bewusste Entscheidung der Künstlerin zeigen, Bereiche und Formen offen zu lassen. Dieser Ansatz ermöglicht es der Textur der Leinwand, subtil zum Vorschein zu kommen und führt zu einer feinen Komposition von Farbe.
Innerhalb der Ausstellung führt Alberti erstmals ein skulpturales Element ein. Im rechten Teil der Galerie positioniert, lädt ein Objekt aus gebürstetem Aluminium, das in der charakteristischen formalen Sprache der Künstlerin ausgearbeitet ist, die Betrachter*innen dazu ein, sich eingehend mit seiner Form auseinanderzusetzen. Frei von einem traditionellen Sockel, integriert sich die Skulptur nahtlos in den Galerieraum und lädt die Besucher*innen dazu ein, sich durch ihre multidimensionale Präsenz in Albertis formales Vokabular zu vertiefen.
“Transcending Forms” dient als introspektive Reflexion von Albertis eigener künstlerischer Praxis. Die Ausstellung beinhaltet eine bewusste Wiederbeschäftigung mit zuvor erkundeten Elementen, während die Künstlerin danach strebt, deren verborgenes Potenzial auf neue Weise zu nutzen und somit neue Konfigurationen geometrischer Formen, Farbarrangements und dreidimensionaler Werke zu schaffen.
Text: Livia Klein
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